Echinocactus nidulans Quehl, Monatsschr. Kakt.-Kunde 21: 119 (1911).


   Simplex depresso-globosus placentiformis, lana copiosa vertice clausus, costis 20—25 in mamillas crassas glaucas vel cinerascentes solutis; aculeis ca. 15 radialibus a centralibus haud distinctis circumzonatis et saepe subcarmatis senescentibus scissi; floribus lepiferis luteo-albis.

   Körper einfach, halbkugelförmig und niedergedrückt, bei 20 cm Durchmesser 10 cm hoch, um Scheitel eingesenkt, je nach dem Alter der Pflanze weniger oder mehr mit einer förmlichen Kappe weisser, bis 2 cm langer Wolle verschlossen, die mit zahlreichen, aufrecht stehenden, starken, bis 6 cm langen Stacheln durchsetzt ist. Körperfarbe blaugrün, später grau. Rippen 20 und mehr, schieflaufend, in Warzen aufgelöst, die durch schmale Brücken verbunden sind. Warzen bis 2 cm hoch, am Grunde ebenso breit, kegelförmig, kantig, schief gestutzt. Areolen elliptisch, eiförmig oder, namentlich im Alter, rhombisch, etwa 1 cm lang, nur in der frühesten Jugend wollig, sodann verkahlend. Rand- und Mittelstacheln lassen sich nicht auseinanderhalten; an dem seitlichen und unteren Rande der Areole stehen 6 bis 8 kurze, nur etwa 1 cm, oberhalb 3, 2 cm, in der Mitte weitere 4, bis 6 cm lange Stacheln. Sie sind mehr oder weniger braun-dunkelhornfarbig, wie bereift, zum Teil unterhalb von einer Längsfurche durchlaufen, geringelt, aufwärts oder wenig seitwärts gerichtet, leicht gebogen. Die kleineren Stacheln verwittern und verschwinden sehr bald, so dass nur 4 bis 6 grosse verbleiben, die sich seitlich legen, in glänzend grauweissen Bast und Wolle auflösen und so den Körper völlig umhüllen, der dadurch das Aussehen eines Nestes erhält, wonach ich die Art (nidulans = nestartig) benannt habe.
   Blüte (nach vorgefundenen Resten) aus der Nähe des Scheitels, ganze Länge 4 cm; Fruchtknoten mit flacher, kaum 3 mm hoher Höhlung, grün, mit kleinen grünen, fein gewimperten Schuppen besetzt; Blütenhülle kreiselförmig, bis 2 cm im Durchmesser, Röhre grün, dicht mit von unten nach oben grösser werdenden, bräunlichen, weiss geränderten, in weinrote Spitzen auslaufenden Schuppen besetzt; äussere Blütenhüllblätter nach oben verbreitert, auf der Innenseite weiss-gelblich, auf der Aussenseite bräunlich-grün und weiss gerandet, innere lanzettlich, beiderseitig gelb-weisslich. Die Staubgefässe halb so lang wie die Blütenhülle, Fäden weiss, Beutel ockergelb. Sie werden von dem weissen Griffel mit etwa 10 Narben überragt.
   Die Art ist in der XI. Untergattung Thelocactus K. Sch. unterzubringen, da die Rippen in nicht kinnförmig vorgezogene Warzen aufgelöst sind, und zwar als Nr. 118a zwischen Ects. lophothele S.-D. und Ects. Rinconadensis Poselger aus folgenden Gründen:
A. Körper am ganzen Umfang, und zwar stark, bestachelt.
a) Warzen deutlich sichtbar, gross, Fruchtknoten beschuppt.
II. Körper blaugrün oder grau, einfach, stark bestachelt. Stacheln bis 6 cm lang.
   Mit Ects. lophothele S.-D. gemeinsam hat sie das Auflösen der Stacheln, was bei unserer Art allerdings wesentlich früher und stärker auftritt.
   Ihre Heimat ist Mexico, von wo sie durch Herrn DE LAET in Contich eingeführt wurde.